„Die Leitlinien zur klinischen Praxis des US-amerikanischen Urologenverbands („American Urological Association Clinical Practice Guidelines“) empfehlen, die persönlichen Präferenzen der Eltern (und auch der Patientinnen und Patienten, wenn diese alt genug sind) beim Abwägen der Vor- und Nachteile der Behandlungsoptionen unbedingt zu berücksichtigen.3”
Die Präferenz der Eltern und/oder der Patientin/des Patienten sollte bei der Auswahl der Behandlung eine wichtige Rolle spielen. Die Präferenzen der Eltern können sowohl von religiösen als auch persönlichen Überzeugungen beeinflusst werden. Das Informationsgespräch sollte zwischen der Ärztin/dem Arzt, den Eltern und – falls angebracht – der Patientin/dem Patienten stattfinden. Die Behandlungsoptionen sollten gründlich erwogen werden, einschließlich der wahrscheinlichen Vorteile, Nachteile, praktischen Folgen und klinischen Ergebnisse.
Die Eltern von 100 Kindern mit VUR des Schweregrads III wurden ausführlich über drei Behandlungsoptionen bei VUR informiert:1
Es wurde erläutert, dass die Antibiotika-Prophylaxe eine präventive Maßnahme ist und VUR nicht heilt, allerdings invasivere Eingriffe vermeiden kann. Für die offene Chirurgie wurde eine Heilungsrate von > 95 % berichtet, im Vergleich zu 70 % bei der endoskopischen Behandlung. Darüber hinaus besteht der Vorteil, dass es bei der endoskopischen Behandlung nur wenige Komplikationen gibt. Basierend auf den präsentierten Informationen zeigten die Antworten der Eltern im Fragebogen:
Den 13 %, die sich nicht entscheiden konnten, wurde eine endoskopische Behandlung empfohlen.
Bei einer Umfrage wurden 91 Familien gefragt, deren Kinder unter vesikoureteralem Reflux (VUR) mit unterschiedlichen Schweregraden leiden, welche Behandlungen sie bevorzugen:
Eine kürzliche Nachfolgestudie zeigte eine hohe Zufriedenheit mit Deflux nach durchschnittlich 8,4 Jahren nach der Behandlung:
80 % der befragten Eltern zogen die endoskopische Behandlung der Antibiotika-Prophylaxe oder zur offenen Chirurgie vor.
Unter Berücksichtigung der VUR-Behandlungsoptionen, die von Eltern bevorzugt werden, deren Kinder unter VUR des Schweregrads III leiden, schlugen die Studienleiter einen Behandlungsalgorithmus vor, bei dem als Erstbehandlung für hartnäckigen VUR ein endoskopisches Verfahren eingesetzt wird.
Eine offene Chirurgie wird für schwere Fälle oder in Fällen empfohlen, bei denen eine endoskopische Behandlung fehlgeschlagen ist.2